Heilung klingt in der spirituellen Welt oft wie eine zarte Einladung:
„Liebevoll zurück zu dir.“
„In deine Mitte kommen.“
„Dich wieder ganz fühlen.“
Und ja all das ist Teil des Weges. Aber nicht zu Beginn.
Nicht dort, wo du dem Schmerz wirklich begegnest.
Nicht dort, wo sich dein System entlädt und der Nebel lichtet.
Wahre Heilung beginnt nicht in der ästhetisch gestalteten Morgenroutine.
Sondern da, wo du innerlich keinen Halt mehr findest.
Dort, wo dein Nervensystem rebelliert und du nicht mehr weißt, wer du bist, wenn du dich nicht mehr funktional anpasst.
Der Mythos vom sanften Weg
Instagram, Yoga-Flyer und Retreats erzählen oft nur eine Seite:
Dass Heilung sanft sei. Zart, lichtvoll, angenehm.
Doch diese Version von Heilung funktioniert nur an der Oberfläche jedoch nicht in der Tiefe.
Denn: Die meisten deiner Wunden wurden nicht im Licht geboren. Sie entstanden in Momenten der Ohnmacht, der Angst, der Scham.
Und genau dort, in diesen inneren Räumen, beginnt echte Transformation.
Heilung ist:
• Wenn dein Körper zittert, weil er zum ersten Mal loslässt.
• Wenn du dich übergibst, weil dein System energetisch entlädt, was jahrzehntelang gehalten wurde.
• Wenn du weinst und scheinbar keine Ahnung hast, in der Tiefe jedoch spürst, dass etwas in dir endlich Raum bekommt.
• Wenn du schreist, weil du dir bisher verwehrt hast deine Wahrheit auszusprechen.
• Wenn du zusammenbrichst, weil du nicht mehr weiter funktionieren kannst und genau das der Anfang von echter Rückverbindung ist.
Wahre Heilung ist roh.
Sie entkleidet dich.
Sie wirft dich zurück auf das, was du verdrängt, abgespalten oder überlagert hast.
Und genau deshalb wirkt sie.
Du stirbst in deine Wahrheit hinein
In der Tiefe stirbt ein Teil von dir:
Ein Selbstbild.
Ein Muster.
Ein Schutzpanzer.
Manche dieser Anteile haben dich jahrzehntelang beschützt. Sie haben dir geholfen zu überleben. Aber jetzt halten sie dich davon ab, wirklich lebendig zu sein.
Echte Heilung heißt:
Du gibst das Bild auf, das du dir erschaffen hast um wieder mit dem zu verschmelzen, was unter all dem liegt.
Das ist kein Prozess des “Manifestierens”.
Es ist ein radikales Erinnern.
An deine Würde.
Deine Integrität.
Deinen Schmerz und an deine unzerstörbare Wahrheit darunter.
Warum du dich nicht falsch fühlen musst, wenn es brennt
Du schreist?
Du fühlst Wut, Ekel, Trauer, Verlorenheit?
Du willst nur noch raus aus dir?
Dann bist du nicht „nicht im Flow“.
Dann bist du im Feuer.
Im Initiationsraum deiner eigenen Rückkehr.
Heilung ist kein ästhetischer Prozess.
Aber sie hat Tiefe.
Und Tiefe bringt Wahrheit.
Und Wahrheit bringt Würde.
Heilung ist nicht hübsch.
Sie ist heilig.
Wenn du durch diesen Prozess gehst, wirst du nicht die Person (lat. persona = Maske) bleiben.
Nicht, weil du dich verbesserst.
Sondern weil du beginnst, dich endlich zu zeigen ohne Maske, ohne Anpassung, ohne Vermeidung.
Du musst nicht friedlich sein, um zu heilen.
Du musst nicht positiv denken.
Du musst nicht vorher alles verstehen.
Du musst einfach nur den Mut haben, zu bleiben wenn es eng wird.
Und zu fühlen wenn es unbequem wird.
Dann beginnt die wahre Arbeit.
Dann öffnet sich der Raum für Heilung.
Verbunden.
Wahrhaftig.
Wünschst du Begleitung auf dem Weg zurück zu dir?
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